Diese Arbeit entstand im Sommer 2013. Ziel war es eine Interieurkollektion zu entwerfen, die sich unter anderem mit dem Thema elastischer Möbelstoff auseinandersetzt.
Die Muster und Gewebekonstruktionen sind von hexagonalen Strukturen in der Natur inspiriert. Umgesetzt in nahezu ausschließlich natürlichen Matreialien wie Leinen, Leder und Wolle ensteht in ihrer Haptik ebenfalls ein starker Bezug zur Natur. Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Sechseck war ein gefundener Kiefernzapfen. Der Kiefernzapfen, der noch geschlossen war, zeigte Sechsecke, die wie Schollen dicht aneinander lagen. Auf der Suche nach weiteren sechseckig aufgebauten Strukturen in der Natur ergaben sich interessante Muster und spannende Theorien.

Die Vorteile, die eine sechseckige Struktur ausmachen, sind einschlägig. Zum Einen ist die sechseckig aufgebaute Struktur extrem stabil, behält dabei aber eine ähnlich große Außenfläche wie der Kreis. Zum Anderen wird durch diesen Aufbau Material gespart, denn jede Wand eines Sechsecks ist gleichzeitig auch die Wand der angrenzenden Sechsecke. Sechseckige Strukturen findet man in Bodenstrukturen (Permafrostboden, Salzwüstenboden), bei unzähligen Lebewesen (Tierpanzer, Insektenaugen, Bienenwaben, Zellquerschnitten) und bei verschiedenen Pflanzenarten (Kiefernzapfen, Zellquerschnitte der Leitbahnen im Holz, usw.)
Der Biologe Ernst Haeckel hat solche Strukturen „Kunstformen der Natur“ genannt. Sie lassen ein gemeinsames ästhetisches Grundprinzip erahnen. Goethe schrieb: “Alle Gestalten sind ähnlich - doch keine gleichet der anderen. Und so deutet das Chor auf ein geheimes Gesetz, auf ein heiliges Rätsel...”.

Es ist eine Interieurkollektion entstanden, die sich in Muster, Struktur und Material an die Natur anlehnt und sie ins Textil übersetzt. Fotografie: Armen Asratyan

21